Familiengeschichte - Von der Malerei zur Elektronik

Firmengründer Emil Jenny wurde zwar in Treuholz geboren, fühlte sich aber stets als waschechter Oldesloer, denn bereits zwei Jahre nach seiner Geburt waren seine Eltern mit ihm und seinen zahlreichen Brüdern und einer Schwester nach Bad Oldesloe umgezogen. Da die große Familie nicht mit Reichtümern gesegnet war, mußte er schon als Jugendlicher Geld verdienen, um zur Ernährung der Familie beizutragen, bevor er 1935 eine berufliche Lehre bei dem Oldesloer Malermeister Möller beginnen konnte, die er wegen guter Leistungen bereits 1938 vorzeitig beenden durfte.
Ganz problemlos verlief die Berufsausbildung allerdings nicht, denn Lehrmeister Möller verkaufte zwischenzeitlich seinen Betrieb, so dass der junge Lehrling seine Ausbildung ein Jahr lang in der Werkstatt von Obermeister Jürgens fortsetzen musste. Anschließend arbeitete er als Geselle ein Jahr lang bei Hermann Clasen in Bad Oldesloe und fünf Jahre bei der Firma Möller in Bargteheide. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er vorübergehend noch einmal in seinen Lehrbetrieb zurück, bevor er sich 1948 selbständig machte.

Schwieriger als zu diesem Zeitpunkt hätte der Start in die Selbständigkeit eigentlich kaum sein können, denn im Wirtschaftsleben des Nachkriegsdeutschlands hatten Tausch- und Schwarzhandel den regulären Handel weitgehend verdrängt. Pinsel, Farbe und andere Malerbedarfsartikel be- kam man, wenn überhaupt, nur wenn man mit Naturalien bezahlten konnte. Dazu ein Beispiel: Der Bauer, der seine "gute Stube" tapezieren ließ, zahlte dafür mit einem Sack Kartoffeln. Soweit sie nicht für den dringenden Eigenbedarf genutzt werden mußten, kamen sie in einen Rucksack und mit ihm auf dem Rücken ging es nach Lübeck, um die dringend benötigten Artikel für den nächsten Auftrag des Malers einzutauschen. Soweit dazu kein Fahrrad zur Verfügung stand, per Eisenbahn, die allerdings in der Regel völlig überfüllt war, so dass nur noch Platz außen auf den Trittbrettern war, wo sich die Fahrgäste während der Fahrt irgendwo festkrallten um nicht abzustürzen. Sehr gefährlich, aber nicht anders möglich, wenn man überhaupt von A nach B fahren wollte.
Natürlich war die Firmengründung ein großes Wagnis, denn niemand wußte zu diesem Zeitpunkt, wie es in Deutschland wirtschaftlich weitergehen werde. Trotzdem sprang Emil Jenny, zunächst noch ohne Meisterbrief, ins kalte Wasser und hatte das Glück des Tüchtigen, obwohl zunächst "Schmalhans Küchenmeister war", denn nach der Währungsreform waren die Regale der Geschäfte wieder gut gefüllt, aber jeder Bürger hatte nur 40 Mark Kopfgeld erhal- ten, die aber sehr rasch aufgebraucht waren, so dass der Jungunternehmer kaum wußte, wie er am Ende der Woche seinen Gesellen entlohnen sollte. Ende des Gründungsjahres 1948 kam der erste größere Auftrag ins Haus: Die Schule in Rethwisch sollte einen neuen Anstrick erhalten. Firmensitz war das Haus Pferdemarkt 7, wo ein umgebauter Pferdestall als Werkstatt diente.

Das Jahr 1949 war für die Firma und seinen Chef gleich in zweierlei Hinsicht von besonderer Bedeutung: Obwohl Emil Jenny keinen Tag weniger als zwölf Stunden handwerklich arbeitete und die erforderliche Büroarbeit nur sonnabends und sonntags erledigt werden konnte, schaffte er es darüber hinaus, sich auf die bevorstehende Meisterprüfung vorzubereiten, die er im März 1949 vor der Handwerkskammer ablegte. Das zweite große Ereignis war die Hochzeit mit seiner Frau Gretel, die ihn fortan im Betrieb unterstützte und sich zudem um Kinder, Haushalt und Garten kümmerte.
1951 investierte Emil Jenny in eine Fußbodenschleifmaschine, die es ihm ermöglichte, auch Parkettschleif- und - versiegelungsarbeiten in seinen Leistungskatalog aufzunehmen. Das teure Gerät finanzierte Pater Michael vom Kloster Nütschau vor, so dass es die Firma Jenny im Klostergebäude abarbeiten konnte. Außerdem empfahl der Pater die Firma Jenny wegen ihrer fachgerechten, guten Arbeit weiter, so dass wichtige Aufträge die Folge waren wie im Kinderheim St. Josef.

Erstes Firmenfahrzeug war ein NSU-Quick-Motorrad, dem 1953 das erste Automobil, ein Tempo-Dreirad folgte, bevor dieses von einem VW-Transporter abgelöst wurde.
Eine weitere Investition leistete sich Emil Jenny 1954 mit einem eigenen Gerüst, das bei Arbeiten an Außenfassaden wertvolle Dienste leistete und außerdem auch gegen entsprechende Bezahlung auch verliehen werden konnte, um die nicht unerheblichen Kosten wieder einzuspielen.
Als die Werkstatt am Pferdemarkt aus allen Nähten zu platzen drohte, wollte es das Glück, dass gerade zu diesem Zeitpunkt ein ehemaliger Bauernhof in der Lübecker Straße angeboten wurde. Emil Jenny pachtete ihn zunächst, um ihn 1960 zu kaufen, was nur dadurch möglich war, weil sich die Firma durch Qualitätsarbeit und faire Preise in Bad Oldesloe und seiner Umgebung einen guten Namen gemacht und dementsprechend gut gefüllte Auftragsbücher hatte.
1982 heiratete Tochter Marion und ihr Ehemann wurde als Gesellschafter in das Unternehmen aufgenommen, das zuvor in eine Offene Handelsgesellschaft (OHG) umgewandelt worden war.
Nachdem Gründer Emil Jenny 1988 sein 40jähriges Firmenjubiläum gefeiert hatte, übergab er das Geschäft komplett an seinen Schwiegersohn, während Tochter Marion als angestellte Prokuristin im Betrieb tätig war.
2003 trennten sich die die Eheleute. Ehemann Uwe Büchau führte die Firma weiter, bis er im November 2005 Insolvenz anmelden musste. 2006 verkaufte der Insolvenzverwalter die Firma.
Im März 2004 gründete Marion Jenny zusammen mit Maler- meister Hauke Göbel den Malermeister-Betrieb JENNY-GöBel eK., der außer Dämmarbeiten alle im Malerberuf anfallenden Arbeiten wie zuvor ihr Vater mit Sorgfalt und hoher fachlicher Qualität ausführt. Kurz nach der Gründung dieses Betriebes verstarb Emil Jenny.
Das Ehepaar Margarete und Emil Jenny hatte ihren Enkelsohn Sascha von Anfang an ins Herz geschlossen, unterstützte ihn wo immer es möglich war und finanzierte ihm auch seine Meisterschule.
Sascha Jenny hatte bei der einst renommierten Firma Carl Hoffmann Ing. das Elektrohandwerk gelernt, sich als Geselle alle weiteren Fachkenntnisse angeeignet und im April 1998 die Meisterprüfung abgelegt, um sich in seinem erlernten Beruf selbständig zu machen.
Elektrotechnik das zweite Handwerk in der Familie

Er begann im Mai 1998 ganz klein als "Einzelkämpfer", wie er es gern scherzhaft formuliert, mit der Gründung der Personengesellschaft "Sascha Jenny Elektrotechnik", die bereits im Juli in eine GmbH umgewandelt wurde. Dank der fachlichen Kompetenz und zuvorkommendem Service ging es bald steil bergauf. Im Januar 2000 wurde der erste Mitarbeiter eingestellt. Das Betätigungsfeld wurde weiter ausgebaut, so dass das Unternehmen 2002 offizieller Errichter für Solarstromanlagen wurde. 2005 wurde in diesem Zusammenhang die erste Solar-Großanlage in Bad Segeberg errichtet wurde. Diverse Kunden-Informationsabende wurden durchgeführt und im Jahre 2007 die zweijährige "Up-to-date-Offensive" zum Erlangen des TÜV- Zertifikats "Profi im Handwerk" begonnen, die im Januar 2010 mit der Auszeichnung und Zertifizierung endete und 2012 die Re-Zertifizierung nachsich zog. Im Oktober 2011 begann der Neubau des Informations- und Betriebszentrums in der Lily-Braun-Straße. Bisheriger Höhepunkt des Unternehmens war 2012 der Bezug der eigenen Räume und die Gründung der Jenny AG.

Über die TÜV-Zertifizierung zum "Profi im Handwerk sagt Sascha Jenny folgendes:
Im November 2007 ist die Jenny Elektrotechnik GmbH in die Up-to-date-Offensive gestartet, um das TÜV-Zertifikat "Profi im Handwerk" zu erhalten. Mit der ganzheitlichen, nachhaltigen und praxisbewährten Qualifikationsmaßnahme konnten wir im Unternehmen strategisch Ausrichtungen steuern und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen.
Die ganzheitliche Änderung der Organisation schaffte mehr Zeit für das Wesentliche. Wir haben erkannt, dass die Erfolge jedes Mitarbeiters im Unternehmen die Grundlage für den Erfolg des gesamten Unternehmens ist.

Es wird eine strategische Unternehmenszielplanung erstellt. Die Besonderheiten des Unternehmens haben wir in unserer Philosopie herausgearbeitet.
Jenny Elektrotechnik wird zur Aktiengesellschaft
Durch das Kundendienst- und Projektmanagement in Verbindung mit dem Qualitäts-Management wird das Unternehmen zielorientiert gesteuert.
Das Know-How des Aufsichtsrates leistet heute einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung der Geschäftsprozesse. Ein fest verankertes Qualitätssicherungskonzept stellt sicher, dass der Erfahrungsrückfluss auch über Jahre Bestand hat. So ist es uns möglich, die Marke
Jenny AG in der Gesellschaft auch in Zukunft fest zu verankern.